September – Dezember 2016

2017. 02. 05.

VEREINSCHRONIK

September-Dezember 2016

1. Petőfi-Abend in Wien (15. September)

Petőfis Gesinnung und der Geist von ’56 lassen sich sehr gut verbinden. Aus dieser Überlegung heraus organisierte der „Europa”-Club am 15. September eine Festveranstaltung mit dem Titel Leben und Tod Sándor Petőfis. Mitarbeiter des Budapester Literaturmuseums Petőfi machten die Teilnehmer im Collegium Hungaricum mit dem Lebensweg einer der bekanntesten und herausragendsten Gestalten der ungarischen Dichtung und den Umständen seines Todes vertraut.

Im bunten Programm traten Schüler der Wiener ungarischen Schule AMAPED mit Petőfi-Gedichten, die Mitglieder des Wiener Ungarischen Kulturvereins Délibáb mit Petőfi-Liedern auf. Csilla E. Csorba, Generaldirektorin des Budapester Literaturmuseums Petőfi, versuchte in ihrem Vortrag in Wien zu erläutern, dass der Geburtsort Petőfis auch heute noch zu den zentralen Themen zählt, und dass unter den ungarischen Ortschaften eine Art Wettbewerb geführt wird, welche als sein Geburtsort gelten kann. Ferner ging sie darauf ein, wie der Petőfi-Kult in den Menschen weiterlebt. Mit Hilfe von Fotos vom ungarischen Dichter machte sie darauf aufmerksam, wie wichtig in Petőfis Leben der Image-Aufbau war und welche Porträts vom kaum 26 Jahre alten ungarischen Revolutionär gemacht wurden.

Die Generaldirektorin der Sammlung des Literaturmuseums erzählte über die Umstände des Todes des Dichters und sprach in ihrem ergänzenden Referat „Der in uns lebende Petőfi” auch über den möglichen Schauplatz seines Todes, über das Dorf Fehéregyháza in Siebenbürgen. Nach den Vorträgen und Auftritten legten die eingeladenen Gäste und der Wiener ungarische Verein „Europa”-Club gemeinsam ihren Kranz an der Sándor-Petőfi-Büste beim Eingang des Collegium Hungaricum nieder, wo zum Schluss bekannte vertonte Petőfi-Gedichte gesungen wurden. (Quelle ORF)

2. Auf den Spuren ungarischer historisch-kultureller Gedenkstätten in Bulgarien

Nach Besuchen von Ländern, die an das Karpatenbecken grenzen, machten wir uns am 30. September unter Leitung des Historikers Dr. György Arató auf den Weg in ein für uns weniger bekanntes Land der ruhmreichen Vergangenheit und der in die Zukunft gesetzten Hoffnung, nach Bulgarien.

Während der Reise wurden uns die Kämpfe und Kriege unserer Könige Béla III., Béla IV., Lajos des Großen, Sigismund von Luxemburg und Wladislaw I. in Erinnerung gerufen. Auf dem Schauplatz der Schlacht von Varna gedachten wir unseres größten Türkenbezwingers János Hunyadi, aber auch die Kämpfe der Truppen der Fürsten der Walachei von Siebenbürgen Sigismund Báthori und Mihály Vitéz sowie des Kuruzenführers Imre Thököly wurden erwähnt.

Das Jahr 1849 war ein sehr wichtiges Datum in der Geschichte der ungarisch-bulgarischen Beziehungen. Nachdem die Waffen bei Világos niedergelegt worden waren, setzte Ungarns Reichsverweser Lajos Kossuth mit seiner Begleitung und vielen Honved-Offizieren am 22. August 1849 bei Orsova über die Donau nach Vidin über, das in türkischer Hand war. Davor (1738) weilten in dieser Stadt auch schon Kelemen Mikes und József

Rákóczi, der Sohn des Fürsten. Das Lager der Geflüchteten aus dem Freiheitskampf 1848/49 stand in Vidin zwischen der Stadtmauer und dem Donau-Ufer.

Nach dem Stambul-Tor suchten wir das „Kossuth-Haus am einstigen Bretterzaun auf, an dessen Wand ein schönes Relief, erstellt von der Budapester Berufsoberschule für bildende und angewandte Kunst, das Andenken von Lajos Kossuth ehrt. (Das früher entstandene und im Lagerraum des Museums aufbewahrte Werk konnte dank dem Kossuth-Gedenkjahr 1994 und den engagierten Historikern László Csorba und György Arató sowie dem Kunsthistoriker und Fernsehjournalisten Mihály Ráday an der Stelle einer früheren nichtssagenden Tafel angebracht werden.) Hier hatte Lajos Kossuth sein bekanntes Rundschreiben, den berühmten Brief aus Vidin, verfasst.

Aus dieser Zeit blieben mehrere Andenken in der Stadt Schumen erhalten: Kossuths Wohnhaus dient heute als Gedenkmuseum des Freiheitskampfes, mit den von ihm nutzten Räumen. Ungarn, die sich in Schumen niederließen, gründeten die Bierbrauerei der Stadt; ein Honved, namens Mihály Sáfrány, war der „Vater“ des ersten Sinfonieorchesters.

3. Gedenkfeier der Wiener Ungarn aus Anlass des 60. Jahrestages der Revolution und des Freiheitskampfes 1956

Am Sonntag, den 23. Oktober 2016 um 19.00 Uhr war der Zuschauerraum des Theaters Akzent mit 460 Plätzen voll besetzt.

Dr. András Smuk, Vorsitzender des „Europa”-Clubs, begrüßte die Anwesenden, dann übergab er das Wort dem Historiker und Botschafter Ungarns, Dr. János Perényi, zur Festrede. Der Botschafter betonte, dass die Geschehnisse ’56 nicht nur in Ungarn eine bedeutende Veränderung einleiteten, sondern auch aus welthistorischer Sicht gravierend waren. Ferner hob er hervor, dass eine Reihe von Parallelen zwischen den Ereignissen 1848 und 1956 zu finden sind und daher für ihn 1956 eines der wichtigsten Ereignisse der ungarischen Geschichte ist.

Nach der Rede des Botschafters unterhielt sich die Schriftstellerin Tünde Zsuffa „mit lebenden Symbolen der 56-er Revolution: Jenő Fáy, Jenő Csernay, Rudolf Schermann, Róbert SzőkeDénes und Mária Török. Jenő Fáy erzählte zunächst darüber, wie er die Ereignisse von ’56 erlebt hatte. Damals war er 17 Jahre alt, und eilte gerade mit einem Päckchen auf die Post, als sich die Menschen zu versammeln begannen. Auf dem Rückweg waren sie schon mehrere Hundert und riefen immer lauter „ Bringen wir das Stalin-Denkmal zu Fall”. Jenő Fáy schloss sich der Menge an und war bei dem Moment dabei, als das acht Meter hohe Denkmal zu Boden stürzte. Wie er sagte, hat er eine ähnlich euphorische Stimmung nie wieder erlebt.

Jenő Csernay geriet 21jährig als Soldat in den Wirbel der Ereignisse. Er leistete seinen Dienst am Gebäude des Rundfunks; von ihm und seinen Kameraden verlangte der Major vergeblich ihre scharfe Munitionen, um auf die Massen schießen zu können…

Rudolf Schermann war Seminarist in der Zeit der 56-er Revolution, der nach Ausbruch der Revolution der Reihe nach die Schulen aufsuchte, um die roten Sterne gegen das Kreuz auszutauschen… Als 24jähriger ging er nach Österreich, wo er alles daransetzte, die Integration der eingetroffenen Flüchtlinge zu fördern. Róbert Szőke-Dénes erzählte über die Periode nach der Revolution, als er sich als Organisationssekretär der neu gegründeten Jugendorganisation mit ihren Kameraden dafür einsetzte, dass diejenigen, die wegen der Revolution aus Ungarn nach Österreich flüchteten, Wohnraum, Stipendien und Bildungsmöglichkeiten bekamen.

Mária Török erzählte über ihren Volksmärchenhelden, den eigenen Gatten, der einen Monat nachdem es ihm gelungen war, das Land zu verlassen, im Schutz der Dunkelheit wieder heimkehrte, um seine Familie zu holen. Mit ihren Kindern im Alter von sechs und neun Jahren marschierten sie vier Stunden lang im dunklen Wald zu Fuß bis zur Grenze, entgingen dabei den Fallen, schlafenden Grenzwächtern und den Minen, bis sie glücklich ihre Wahlheimat erreichten.

Nach dem Rundtischgespräch und einer kurzen Pause folgte der Auftritt des Tanztheaters des Wiener Ungarischen Kulturvereins Délibáb. Mit erschütternden Szenen in Tänzen erzählt, mit zeitgetreuen Reliquien, Live-Musik und einer Narration wurde die damalige Zeit, angefangen von den 56-er Ereignissen, dargestellt. Am Ende der Aufführung sangen die Teilnehmer zusammen mit den Zuschauern die Nationalhymne. (Tünde Miklós)

4. Gedenkfeier am 4. November bei Jánossomorja/Andau

Im Laufe des ganztägigen Programms gedachte man auf mehreren Schauplätzen der Helden, die vor der Vergeltung geflohen waren und verfolgt wurden sowie der selbstlosen Helfer. Die Gedenkfeier begann um 10.00 Uhr in Jánossomorja mit einer Kranzniederlegung am Holzdenkmal von ’56, wo György Lőrincz, Bürgermeister der Stadt, die versammelten Teilnehmer begrüßte. Anschließend traten der Kulturverein Moson-Szél u.a. mit Liedern zu 56 und dann auf Einladung des „Europa”-Clubs die Opernsängerin Irena Wéber und Domokos Nagy (ehemaliger Schüler des Vereins der Ungarischen Pädagogen in Österreich) auf, der Ferenc Szentkútis Heldenepos über einen Burschen aus Pest rezitierte.

Danach folgte die Festansprache des ungarischen Botschafters in Wien, Dr. János Perényi. Dieser betonte die selbstlose Hilfe der Österreicher, die sie den geflohenen Ungarn vom Herbst ’56 bis zur Grenzsperrung im Frühjahr 1957 zuteil werden ließen.

Die Teilnehmer der Feier machten sich nach der Kranzniederlegung auf den Weg nach Andau/Mosontarcsa. Im Konvoi befand sich auch ein Csepel-Lkw aus der damaligen Zeit, auf dessen Ladefläche einige wie die damaligen Flüchtlinge reisten. An der Spitze des Zuges flatterte im Novemberwind eine in den Straßenkämpfen zerfetzte ungarische Fahne. Auf dem Weg bis zur Grenze sangen die Mitglieder des Volksliedzirkels Búzavirág (Kornblume).

An der Grenze blieben die Fahrzeuge stehen, und die Teilnehmer der Gedenkfeier passierten die ehemalige Grenzzone zu Fuß. Auf der anderen Seite, in Andau, wurden die Ankommenden mit einem Blasorchester und heißem Tee empfangen. Diese Veranstaltung war die Hauptfeier der Programmreihe Helfende Seile, die vom Gedenkkomitee ’56 unterstützt wurde.

An der Gedenkfeier in Andau/Mosontarcsa nahmen der Minister für Humanressourcen, Zoltán Balog, sowie der Regierungsbeauftragte des Komitats Győr-Moson-Sopron, Sándor Széles, teil. Unter den Teilnehmern gab es mehrere ehemalige ’56-er Flüchtlinge, unter ihnen István Radda, Vorsitzender des Runden Tisches der Ungarischen Organisationen in Österreich, der in seiner Rede erneut seinen Dank für die Hilfe der Österreicher aussprach.

Auf der österreichischen Seite beehrten die Gedenkfeier Ex-Bundespräsident Heinz Fischer Bundeskanzler Christian Kern Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil und der Landeshauptmann von Burgenland, Hans Niessl, mit ihrer Anwesenheit. (Tünde Miklós)

5. Ökumenische Gebetsstunde und Kranzniederlegung in Bad Deutsch-Altenburg/Németóvár

Am Samstag, den 12. November organisierte der Wiener „Europa-Club in Bad Deutsch-Altenburg/Németóvár aus Anlass des 60. Jahrestages der Revolution 1956 ab 15.00 Uhr eine ökumenische Gebetsstunde und eine Kranzniederlegung in der Marienkirche und an der symbolischen 56-er Grabstätte. An der Veranstaltung nahmen auch die Leiter mehrerer ungarischer Vereine in Österreich teil.

Bad Deutsch-Altenburg liegt in der Nähe der Grenzen Österreich-Ungarn-Slowakei, daher gedenken die Ungarn aus Österreich, der Slowakei und dem Mutterland jedes Jahr in der ersten Novemberwoche an dieser Stelle gemeinsam der Opfer der Revolution 1956. Die Marienkirche in Bad Deutsch-Altenburg wurde zur Zeit des Königs Stephan (1028) gestiftet; dieses Gebiet war damals St. Stephans Besitzung. Einige der Emigranten von 1956 ließen sich auf dem Friedhof an der Kirche bestatten, wo auch die symbolische Grabstätte der Ungarn in Österreich zu finden ist. Seit 1959 wurde diese symbolische Ruhestätte von einem Wiener Verein der Ungarn gepflegt. Als dieser allerdings nicht mehr bestand, geriet diese Pilgerstätte eine Zeitlang in Vergessenheit. 2004 ließ der „Europa”-Club die Tradition aufleben. Gemeinsam mit den Ungarn in Österreich, der Slowakei und Ungarn wird hier jedes Jahr am Holzdenkmal neben der Grabstätte ein Kranz niedergelegt, um auf diese Weise an die weit von ihrem Vaterland ruhenden Ungarn zu erinnern.

Die Gedenkfeier begann mit dem Grußwort des Vorsitzenden des „Europa”-Clubs Dr. András Smuk, dann begrüßte der Bürgermeister von Bad Deutsch-Altenburg Hans Wallowitsch die Teilnehmer. Anschließend kam es zu einer ökumenischen Gebetsstunde, die Tamás Molnár, katholischer Priester aus Pressburg, Mónika Karvanszky, Seelsorgerin der Wiener reformierten Kirche, und Miklós Kiss, evangelischer Dechant (Mosonmagyaróvár), hielten. Auf der Gedenkfeier sowie in der Gebetsstunde wirkten der Gemischte Chor Franz Liszt aus Lébény unter Dirigent Szaniszló Szombathelyi sowie Mária Petrás, mit dem Prima-Primissima-Preis ausgezeichnete Volksliedersängerin, mit. Der Dichter Kornél Döbrentei hielt eine Gedenkrede, deren Hauptaussage es war, dass die ungarische Nation leider überall in der Welt Grabstätten hat.

Vor dem Holzdenkmal legten die Anwesenden nach dem Vater unser Kränze und Blumen nieder und stellten Kerzen auf. Mit dem Mahnruf des Dichters Vörösmarty ging die Kranzniederlegung zu Ende.

Der Veranstaltung folgte ein Empfang mit ungebundenen Gesprächen und Erinnerungen an die Vergangenheit. (Tünde Miklós)

6. Erinnerung an den Heiligen Martin

Zu Beginn der Veranstaltung und nach Begrüßung der Anwesenden sang der Franz-Liszt-Chor unter Leitung von Márta Simon. Anschließend hielt der St. Martin-Forscher Dr. Tamás Szávai, der dieses Thema seit nunmehr über 30 Jahren studiert, einen Vortrag.

Der Heilige Martin ist (unter anderen) der Schutzpatron Ungarns und des Burgenlandes. Er wurde im Jahre 316 (oder 317) v. Chr. auf dem Gebiet des heutigen Ungarns geboren. Sein Vater war ein wohlhabender, heidnischer Offizier, der als Belohnung für seine Dienste einen Grundbesitz in Italien erhielt, so ließ sich seine Familie dort nieder. Seine Kindheit verbrachte er in Ticinum (heute Pavia). Als Zwölfjähriger wollte er sich zum Christentum bekennen, seine Eltern konnten das nicht gutheißen; dem Willen seines Vaters folgend trat er im Alter von 15 Jahren in die Armee ein, diente – wegen seines jugendlichen Alters – vier Jahre lang bei einer Ausbildungseinheit und wurde 19jährig Legionär. Später trat er aus der Armee aus, widersetzte sich dem Kaiser und vertiefte sich in den Glauben. Von seiner Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft gibt es beredte Legenden. Im Jahre 361 stiftete er in Liguge das erste europäische Mönchskloster. 371 wurde er zum Bischof von Tours gewählt, er protestierte jedoch dagegen. Laut Legende versuchte er, sich in einem Gänsestall zu verstecken, die Gänse gaben ihn aber durch ihr Geschnatter preis. Er leistete eine wichtige Bekehrungsarbeit: Einen Großteil der heidnischen Dörfer hatte er bekehrt. Sein Leben begleiteten Wunder und Heilungen. Zahlreiche Symbole, Andenken und Kunstwerke erinnern sowohl in Ungarn als auch weltweit an den Heiligen Martin, zahlreiche berühmte historische Persönlichkeiten aus Ungarn wandten sich im Gebet an ihn um Hilfe; unter anderen wird er auch durch den ungarischen Staatsgründer, König Stephan den Heiligen, in der Gründungsurkunde der Abtei von Pannonhalma erwähnt. All das und noch zahlreiche interessante Dinge haben wir von Dr. Tamás Szávai erfahren, der am Ende des Vortrages allen Anwesenden eine gedruckte, verkleinerte Variante des St. Martinsbildes von Veronika Sinkó schenkte. Auf der Rückseite des Bildes ist das Gebet „Komm, Heiliger Martin” zu lesen.

Die Gedenkfeier ging mit Liedern zu Ende, gesungen vom Franz-Liszt-Chor. (Tünde Miklós)

7. Galakonzert der Donau-Philharmonie am 24. November im Studio 44 Außer dem von Ágnes Katona für ihr Kammerorchester Donau-Philharmonie ausgesprochen zu diesem Anlass zusammengestellten Konzert stand auch die Eröffnung einer Ausstellung der bildenden Kunst auf dem Programm. Ferner wurde im Rahmen des Galaabends angekündigt, dass Ungarn im nächsten Jahr die Präsidentschaft der Centrope übernehmen wird.

Den Abend eröffnete Gábor Hajas, Delegierter der Botschaft Ungarns in Wien, der u.a. hervorhob, dass „6,5 Millionen Menschen in der Region der Centrope leben: zwei Hauptstädte, Wien und Pressburg, weiter Städte mit kultureller und touristischer Anziehungskraft wie Győr, Sopron, Mosonmagyaróvár sowie Gebiete von historischer Bedeutung wie das Marchfeld zu der Region gehören. Was einst der Eiserne Vorhang trennte, ist bis heute zu einem der eng zusammenarbeitenden und über weitere gewaltige Potentiale verfügenden Raum Mitteleuropas geworden. In Bezug auf Ungarns Präsidentschaft in der Centrope wollen wir uns in erster Linie auf die kulturelle Zusammenarbeit fokussieren.”

Karl Hanzl, Vorsitzender des Schulvereins Komensky und Jury-Vorsitzender der Stiftung, die den Centrope-Preis verleiht, richtete ebenfalls ein Grußwort an das Publikum und überreichte seitens Tschechiens, das bisher die Centrope-Präsidentschaft innehatte, Ungarn den Staffelstab. In seiner Rede hob er hervor, dass die Ungarn in den letzten drei Jahren zweimal den Centrope-Preis verliehen bekamen: im Vorjahr Ágnes Katona für die Gründung der Donau-Philharmonie, und dieses Jahr András Smuk, Vorsitzender des „Europa”-Clubs. Zu den Mitgliedern des Centrope-Abkommens gehören die Bundesländer Burgenland, Niederösterreich und Wien, das Komitat Vas, die Regionen Pressburg und Tyrnava sowie Südmähren. Die EU nannte die Mitgliedsgebiete der Centrope-Kooperation eine Region, die über die größten Entwicklungsmöglichkeiten Europas verfügt. (Quelle: ORF)

8. Nikolaus-Feier mit dem AMAPED

Am 3. Dezember kam der Nikolaus auf Einladung des Vereins Ungarischer Pädagogen in Österreich AMAPED ins Collegium Hungaricum, um die Kinder zu beschenken. Den unterhaltsamen Familiennachmittag mit vielen bunten Programmen organisierten der AMAPED und der „Europa”-Club, die Musikanten aus Nagykovácsi wirkten mit.

An diesem Samstagnachmittag um 16.00 Uhr versammelten sich im Theatersaal des Collegium Hungaricum annähernd 200 Eltern und Kinder, um gemeinsam den Besuch des Nikolaus zu erwarten. Es spricht für die Popularität der traditionell stattfindenden Feier, dass die Eintrittskarten schon Tage vor dem Ereignis ausverkauft waren.

Als Ouvertüre der Feier begrüßte Szilvia Mentsik, Vorsitzende von AMAPED, die Gäste. Anschließend traten die Musikanten aus Nagykovácsi (bei Budapest) auf, die die Traditionen der Festtage im Winter (Advent und die Namenstage Andreas, Barbara, Nikolaus und Luzie) in Kinderspielen, Liedern, Tänzen und in Bastel-Beschäftigungen aufleben ließen. Im reichhaltigen „Angebot gab es gemeinsame Volksspiele mit Gesang, Volkstänze bei Live-Musik, Märchen, Liederlernen und verschiedene Geschicklichkeitsspiele und Bastelarbeiten mit gepressten Pflanzen, kleinen Körnern und Papier. Außerdem konnten sich die jungen Teilnehmer mit den Musikinstrumenten des Streichorchesters vertraut machen. Da die Aufgaben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aufwiesen, war für jede Altersklasse die richtige dabei. (Tünde Miklós)

9. Gottesdienst und gemeinsame Weihnachtsfeier mit der Ungarischen Gemeinde der Reformierten Kirche in Wien

Am 1. Dezember fanden nach dem Adventsgottesdienst das traditionelle gemeinsame vorweihnachtliche Konzert und die Weihnachtsfeier statt. Der aus der Slowakei eingeladene Gemischte Chor Híd (Brücke) konnte leider wegen Erkrankung der Chorleiterin Anna Hecht nicht am Programm teilnehmen. Stattdessen sang uns die aus dem ehemaligen Südungarn gebürtige Mezzosopranistin Iréna Wéber ergreifende, das nationale Selbstbewusstsein stärkende Lieder. Nur wenige wissen über sie, dass sie zur Zeit die Wiener Musikuniversität, Fach Operngesang besucht. Im Schloss Schönbrunn singt sie in Figaros Hochzeit die Rolle des Cherubino und von März an in der Fledermaus von Strauss den Orlovsky. Zsófia Faragó begleitete die Sängerin auf dem digitalen Klavier.

Nach der Kirchenfeier erwarteten gedeckte Tische eines Liebesmahls die feiernden Gäste.