VERANSTALTUNGSKALENDER Januar-Mai 2015
1. Donnerstag, den 15. Januar 19.00 Uhr Collegium Hungaricum
LAURA FARAGÓ, Gesangskünstlerin und Volksliedsängerin, Trägerin des Preises Ungarisches Erbe, stellt die Glaubens- und Melodienwelt der im Komitat Baranya lebenden moldauischen Ungarn mit dem Titel: „Szép illatja száll a víg szívemre” vor.
Die folkloristische Sammlung von Laura Faragó, die sie nach den Hinweisen des Ethnografen Pál Péter Domokos unter den im Komitat Baranya lebenden moldauischen Tschangos zusammengetragen hatte, schlief bis jetzt ihren Dornröschenschlaf und erwachte erst 2014 nach über 44 Jahren wieder. Die Lebensgeschichten und Schicksale im Buch sind allgemein gültige Angaben aus der Vergangenheit und über die Kultur der Ungarn. Sie sollten der Zukunft über viele Jahrhunderte hindurch als Wurzeln dienen!
Mitwirkende: Márika Sárközi, ein kleines Mädchen als Volksliedsängerin
Einleitung: Rozália Kóka, Meisterin der Volkskunst,Märchenerzählerin, ausgezeichnet mit dem Preis Ungarisches Erbe, Sammlerin von Volksliedern und Volksmärchen, Volksliedsängerin, Ethnographin, Journalistin und Schriftstellerin.
- Donnerstag, den 29. Januar 18.00 Uhr Collegium Hungaricum
1. Ordentliche Jahresversammlung des „Europa”-Club (18.00 Uhr)
2. Dr. Csaba Szabó: Film-Vortrag über unseren besonders erlebnisreichen Ausflug ins Börzsöny- und Cserhát-Gebirge sowie ins westliche Palotzenland: (19.00 Uhr)
3. Donnerstag, den 12. Februar 19.00 Uhr Collegium Hungaricum
GÁBOR MARGITTAI: Geistersoldaten der Eselsinsel – Der verheimlichte Todesmarsch des Großen Krieges
Die Eselsinsel Sardiniens war einst die Gefängnisinsel der sizilianischen Mafia, früher eine Strafanstalt für Terroristen und Mörder – vor 100 Jahren die Hölle unserer Soldaten im Paradies des Mittelmeeres. Gábor Margittai stellt den Leidensweg ungarischer Kriegsgefangener im Ersten Weltkrieg romanhaft, dennoch mit historischer Treue dar. Das Buch erscheint mit einem Vorwort von Verteidigungsminister Csaba Hende, aus Anlass des 100. Jahrestages des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs.
4. Samstag, den 14. März
GEMEINSAME FEIER DER MITGLIEDSVEREINE DER UNGARISCHEN ORGANISATIONEN IN ÖSTERREICH ZUM GEDENKEN AN DIE REVOLUTION UND DEN FREIHEITSKAMPF 1848/49
16.00 Uhr: Kranzniederlegung an der Büste von György Bessenyei
18.00 Uhr: Festveranstaltung im Collegium Hungaricum
Festredner: Dr. János Martonyi, Außenminister a.D. : Gedenken an 1848/49
Mitwirkende: Solisten der Internationalen Donau-Philharmonie
- Samstag, den 29. März, 19.,00 Uhr Theatersaal der Komensky-
Schule (Wien 3., Sebastianpl. 3.)
25 Jahre Gruppen-Hecc – Kabarettprogramm mit alten und neuen Szenen
Sie werden im Zuschauerraum garantiert all Ihre Sorgen und Probleme für mindestens eineinhalb Stunden vergessen!
Autoren: István Nagy und Tibor Molnár (Marosvásárhely/Neumarkt/Tirgu Mures)
6. Donnerstag, den 16. April, 19.00 Uhr Collegium Hungaricum
BÉLA: NÓVÉ: Waisen der Revolution. Schicksal der emigrierten und remigrierten Jugendlichen von ’56
Unter den 200.000 ungarischen Flüchtlingen, die nach der Niederschlagung der Revolution und des Freiheitskampfes 1956 über die österreichische Grenze das Land verlassen hatten, gab es 20.000 Kinder, deren Eltern entweder gestorben oder verschollen waren.
Ihr Leben gestaltete sich unterschiedlich. Die Glücklichen durften die österreichischen und jugoslawischen Flüchtlingslager innerhalb kürzester Zeit verlassen, um in einem der 36 Empfangsländer ihr Leben zu meistern. Sie kamen bei Familien oder in Jugendherbergen unter, konnten Sprachen lernen, die Mittelschule abschließen, das Abitur machen und eine anständige Berufskarriere in Angriff nehmen.
Andere wiederum irrten ohne Papiere von einem Land zum anderen, hielten sich mit Sozialhilfe über Wasser oder lebten von Gelegenheitsarbeit. Einige von ihnen traten indie amerikanische Armee oder die französische Fremdenlegion ein, um später in den blutigen Kriegen in Algerien oder Vietnam ihr Leben zu lassen.
Am meisten waren jedoch jene dem Schicksal ausgeliefert, die nach einigen Monaten oder Jahren ein so starkes Heimweh hatten, dass sie nach Ungarn heimkehrten, wo sie sofort eingekerkert wurden, oder ihr Leben auf den zwingenden Befehl der Staatssicherheit als Spitzel fortsetzten, – wie aus Dokumenten hervorgeht.
7. Freitag, den 24. April 24, 19.00 Uhr Collegium Hungaricum
Filmabend. Recsk (1950–1953) Die Geschichte eines geheimen Zwangslagers
In dem nach dem Muster der sowjetischen Gulags organisierten Lager ließ man etwa 1.500 ohne Gerichtsurteil verschleppte Gefangene unter miserablen Lebensbedingungen, ständig im Steinbruch arbeiten. Die Gefangenen wurden oft mit tierischer Grausamkeit bestraft und gequält, mussten hungern.
Geladener Gast: Béla Krasznay, Landesvorsitzender des Vereins Verband Recsk
8. Samstag, 9. Mai, 17.00 Uhr Collegium Hungaricum
Ungarischer Őrség-Abend in Wien (Volkstanz, Chor, Rezitation von Gedichten usw.)
Der Ungarische Kulturverein vom Burgenland wurde 1968 ins Leben gerufen. Sein Ziel ist es, die Rechte der Ungarn im Burgenland zu schützen, die ungarische Sprache und das ungarische Kulturerbe aufrecht zu erhalten und zu pflegen. Der Verein unterstützt Ensembles zur Traditionspflege, organisiert Sprachunterricht in Ungarisch für Kinder sowie Kulturprogramme und gesellige Zusammenkünfte und unterhält Bibliotheken.
Diese Treffen schaffen für die Ungarn in Österreich die Möglichkeit des Fortbestandes, damit das Ungartum nicht nur in seiner Sprache, sondern auch in seiner Kultur bestehen bleibt.
Am Ende des Programms: „Ungarischer Őrség-Abend mit Tanzhaus“
9. Donnerstag-Samstag, 28-30. Mai
Ausflug in die Dörfer der Szekler aus der Bukowina in den Komitaten Baranya und Tolna (Szekszárd, Kakasd, Bonyhád, Hidas)
Im Oktober 1944 mussten sie all ihre Habseligkeiten zurücklassen und als Heimatlose aus der Batschka vor den heimkehrenden Serben fliehen. Sie wurden nach Westungarn geschickt. Die in ihren Märchen und Volksliedern so oft erwähnte „liebe Heimat” lag in Ruinen: Sie erwartete ihre nach zwei Jahrhunderten nach Hause gekommenen, unglücklichen Kinder nicht mit offenen Armen. Sechs Monate lang fanden sie in Ställen von Dörfern im Komitat Zala Obdach. Im März 1945 organisierte Regierungskommissar Dr. György Bodor ihre Ansiedlung in ihrem nunmehr fünften Vaterland. Als Domizil wurden ihnen die Häuser der zur Aussiedlung verurteilten Deutschen im Völgység und in den Dörfern der Komitate Baranya und Bacs-Kiskun zugewiesen. Das Volk der fünf Dörfer wurde erneut auf 39 Dörfer verteilt. Ihre Traditionen und ihre für ihre Volksgruppe typische Kultur haben sie bewahrt.
Führung: Rozália Kóka